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Doku • Russische AKWs Kursk / Smolensk

habilitierte Politikwissenschaftlerin, Slavistin und Islamwissenschaftlerin (Vita), Gründerin/Herausgeberin der wissenschaftlichen Online-Zeitschrift: FPK/CPI:

Die hier zitierten ukrainische, russischen, englischen u.a. Texte wurden nach eigenem Ermessen übersetzt, d.h. sie wurden nicht vom Urheber authentifiziert. Die bibliographischen Angaben haben einen direkten Link mit der jeweiligen zitierten Quelle und sind somit überprüfbar.

Berlin, Deutschland
AKW Russland Rosatom 1260 x 630 de

Quelle: АЭС России 2022 список и на карте: действующие и строящиеся [AKWs in Russland 2022. Liste und auf der Karte: in Betrieb und im Bau], statdata.ru 06.06.2022. Die deutsche Beschriftung wurde hinzugefügt und eine rote Ellipse ergänzt. Sie stellt die Gefahrenzone, in der die Kampfhandlungen jederzeit einen Atomunfall oder eine radiologische Kontamination im weiteren Umfeld auslösen können.

Anmerkung: Als die USA Anfang 2024 beschlossen hatten, ihre Militärhilfen an die Ukraine einzufrieren, rückte Deutschland zwischenzeitlich auf Platz Eins der Unterstützerstaaten vor (ifw.kiel.de, 16.2.2024). Ein Motiv für den Kurswechsel der amerikanischen Außenpolitik zugunsten erneuter Waffenlieferungen sind deren ökonomischen Interessen. Führende Energieunternehmen der USA haben während des Krieges langjährige Verträge mit der Ukraine geschlossen (siehe unten). Deutschland bleib dagegen nur der Geldgeber für einen Krieg, den die Ukraine und das NATO-Bündnis militärisch nicht gewinnen kann. 

Seit März 2024 verlagert sich der Ukraine-Krieg in angrenzende russische Gebiete, wodurch neben dem ukrainischen AKW Saporischschja nun auch die russischen AKWs in Kursk und Smolensk ins Visier gezielter Luftschläge geraten. Die Spirale einer nuklearen Eskalation dreht sich immer weiter. Unabhängig davon, wer den Krieg begonnen hat, stehen AKWs unter dem Schutz des Völkerrechts. Auch im Verteidigungsfall dürfen sie nicht militärisch bedroht werden.

Diese Dokumentation beschränkt sich auf die Ereignisse um die russischen AKWs Kursk und Smolensk, die ukrainische Streitkräfte zur Zielscheibe gemacht haben, mit Wissen und Unterstützung der NATO-Mitglieder. So wird im Falle eines Nuklearunfalls auch Deutschland zur Verantwortung für Folgeschäden einer radiologischen Kontamination gezogen. Über diese Risiken werden die Bürger in völliger Unwissenheit gehalten. Dieser Beitrag möchte u.a. darüber aufklären:

1. Während Deutschland in Jahre 2023 den letzten AKW-Reaktor vom Netz genommen hat, unterstützt die rot-grüne-liberale Bundesregierung den energiepolitischen Kurs der Ukraine: Sie will zu einem weltweit führenden Produzenten von Atomstrom werden. Davon profitieren an erster Stelle US-amerikanische und kanadische Energieunternehmen. Deutschland stellt nur die Kredite zur Verfügung, die es je nach Ausgang des Kriegs nicht zurückbekommt. 

2. Deutschland hat seine Ukraine-Hilfen an keinerlei Konditionalitäten geknüpft, etwa an die Bereitschaft für Friedensverhandlungen. Sie sind ein Blankoscheck für Kiews militärische Offensive zur Rückeroberung der Krim (seit 2014 von Russland okkupiert) und der vier ukrainischen Regionen (okkupiert seit 2022). Aus der anfänglichen Verteidigung ist längst ein Angriffskrieg gegen Russland als Atommacht geworden.

3. Die nukleare Dimension des Ukraine-Kriegs zeigt sich im Stellungskrieg um das ukrainische AKW Saporisischja von Beginn an. Nach ersten Anschlägen Kiews (zwischen Juli und September 2022, vgl. unten 27.8.2022) und dem Stillhalten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA annektierte Moskau kurzerhand die Region Saporischschja. Seitdem hat Russland wiederholt angekündigt, dass es einen durch Granaten ausgelösten Atomunfall mit einem Atomschlag beantworten werde (tass.ru, 13.3.2024, siehe unten).

4. Dadurch bekommt die Debatte um eine Lieferung von TAURUS-Raketen eine andere Bedeutung. Es sind Angriffswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern, die Ziele in Russland ansteuern können. Damit wächst die Gefahr eines atomaren Schlagabtauschs. An den Vorbereitungen wäre Deutschland unmittelbar beteiligt. Es würde ein drittes Mal innerhalb eines Jahrhunderts einen Weltkrieg auslösen und den Vertrag zur Wiedervereinigung (Zwei-plus-Vier-Vertrag, 1990, vgl. Riedel 2024/1) verletzen. Deutschland setzt damit seine Souveränität aufs Spiel.

5. Die deutschen Bürger werden über diese Risiken und den Preis einer konditionslosen „Solidarität“ mit der Ukraine in völliger Unwissenheit gehalten. Es ist Zeit, dass darüber öffentlich diskutiert wird. Diese Dokumentation möchte zur Aufklärung beitragen. Denn für eine Fortsetzung der Eskalationspolitik gibt es keine rationalen Gründe, sondern nur partielle Interessen unverantwortlicher „Eliten“. Umso mehr ist es Zeit für Friedensverhandlungen. Jede Seite sollte zu Kompromissen bereit sein, um den drohenden atomaren Schlagabtausch zu verhindern.

RIA Novosti, russisches Nachrichtenportal, Moskau

Лавров назвал обстановку в районе Курской АЭС очень напряженной [Lawrow bezeichnete die Lage in der Umgebung des AKW Kursk als sehr angespannt], 12.09.2024

https://ria.ru/20240912/aes-1972244335.html

„«Die Lage in der Umgebung des AKW Kursk ist sehr angespannt», sagte Lawrow bei einem Gespräch am runden Tisch der Botschafter über die Bewältigung der Lage in der Ukraine.
Lawrow wies auf die Versuche der ukrainischen Armee hin, die AKWs Leningrad, Kalinin und Saporischschja anzugreifen. Der Minister wies darauf hin, dass das AKW Saporischschja «buchstäblich am Rande einer Katastrophe» stand, als am 11. August infolge des Beschusses durch die ukrainische Armee ein Feuer ausbrach, das einen der beiden Kühltürme des Kraftwerks schwer beschädigte.“

18.08.2024

Deutschen Presse-Agentur (dpa) / Süddeutsche Zeitung, München

Atom-Kontrolleure: Lage am AKW Saporischschja spitzt sich zu, 18.08.2024

https://www.sueddeutsche.de/politik/die-lage-im-ueberblick-atom-kontrolleure-lage-am-akw-saporischschja-spitzt-sich-zu-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240818-930-206060

„[…] Rosatom und das russische Verteidigungsministerium teilten zudem mit, es gebe Hinweise darauf, dass die Ukraine eine gegen das AKW Kursk gerichtete Provokation vorbereite. Das Ministerium in Moskau drohte mit einer harten Reaktion, sollte es dazu kommen. Einzelheiten nannten die Stellen nicht.

Rosatom betonte, dass es nicht nur um eine Gefahr für die beiden AKWs gehe, sondern generell um ein Risiko für die von der IAEA aufgestellten Grundsätze der nuklearen Sicherheit. Es könne zu einem weltweiten, nicht wiedergutzumachenden Schaden für den Ruf der Atomenergie kommen – einer von vielen Vorwürfen, die nach der Besetzung des AKW Saporischschja auch an Moskau gerichtet worden waren. […]“

17.08.2024

TASS, russisches Nachrichtenportal, Moskau:     

В Росатоме заявили, что ситуация вокруг ЗАЭС и Курской АЭС продолжает ухудшаться [Rosatom erklärte, dass sich die Situation rund um die AKWs Saporischschja und Kursk weiter verschlechtere], 17.08.2024

https://tass.ru/ekonomika/21626891

„Die Situation rund um die AKWs Saporischschja und Kursk verschlechtere sich weiter, sagte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow während den Gesprächen mit IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Dies teilte der Pressedienst des Staatskonzerns mit. […]

Darüber hinaus kam es am 14. August in der Satellitenstadt des AKW Kursk, Kurtschatow, infolge eines Angriffs einer Drohne der ukrainischen Streitkräfte zu einer Explosion im Bereich einer offenen Schaltanlage.“

17.08.2024

TASS, russisches Nachrichtenportal, Moskau:     

«Известия»: Гросси выразил готовность посетить АЭС в зоне боевых действий [Iswestija: Grossi erklärte sich bereit, das AKW im Kriegsgebiet zu besuchen], 17.08.2024

https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/21627537

„IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi erklärte sich bereit, Kernkraftwerke im Kampfgebiet zu besuchen und die Lage vor Ort zu beurteilen. Dies teilte die Iswestija unter Berufung auf Informationen des Pressedienstes der IAEA mit. [,,,]

Am 17. August fand ein Telefongespräch zwischen Rosatom-Generaldirektor Alexej Lichatschow und Rafael Grossi statt. […] 

Der Leiter von Rosatom betonte, dass sich die Lage rund um das AKW Saporischschja und das AKW Kursk weiter verschlechtere, und lud den Generaldirektor der IAEA ein, in naher Zukunft das AKW Kursk und die Stadt Kurtschatow zu besuchen und die Lage rund um die in Betrieb befindliche Kernanlage persönlich zu beurteilen.“

Anmerkung: Vor zwei Jahren, im August 2022 gab es einen ersten Angriff auf das russische AKW Kursk. Bereits damals traf sich IAEA-Generaldirektor Grossi mit dem Rosatom-Chef Lichatschow in Istanbul (rosatom.ru, 24.08,2022, vgl. Zitat unten).

09.08.2024

TASS, russisches Nachrichtenportal, Moskau:     

РФ уведомила МАГАТЭ об обнаружении на Курской АЭС осколков от сбитых ракет [Die Russische Föderation hat die IAEA über die Entdeckung von Fragmenten abgeschossener Raketen im AKW Kursk informiert], 09.08.2024

https://tass.ru/politika/21572373

„Russland hat die IAEA über die Situation im AKW Kursk im Zusammenhang mit dem versuchten Angriff der ukrainischen Luftwaffe auf die Region Kursk informiert, bei dem angeblich Fragmente von abgeschossenen Raketen gefunden wurden. Dies teilte die ständige russische Vertretung bei internationalen Organisationen in Wien mit. […]

«Die Fakten des direkten Beschusses der Stadt Kurtschatow, des AKW und der Energieinfrastruktur sind noch nicht erfasst worden, aber die Situation bleibt angespannt», – heißt es in der Veröffentlichung im Telegramm-Kanal der Vertretung.

Die Vertretung stellte fest, dass «das rücksichtslose Vorgehen der Ukraine nicht nur die russische Atomanlage bedroht, sondern auch die gesamte globale Nuklearindustrie gefährdet».“

09.08.2024

TASS, russisches Nachrichtenportal, Moskau:     

РФ уведомила МАГАТЭ об обнаружении на Курской АЭС осколков от сбитых ракет [Die Russische Föderation hat die IAEA über die Entdeckung von Fragmenten abgeschossener Raketen im Kernkraftwerk Kursk informiert], 09.08.2024

https://tass.ru/politika/21572373

„Russland hat die IAEA über die Situation im AKW Kursk im Zusammenhang mit dem versuchten Angriff der ukrainischen Luftwaffe auf die Region Kursk informiert, bei dem angeblich Fragmente von abgeschossenen Raketen gefunden wurden. Dies teilte die ständige russische Vertretung bei internationalen Organisationen in Wien mit. […]

«Die Fakten des direkten Beschusses der Stadt Kurtschatow, des AKW und der Energieinfrastruktur sind noch nicht erfasst worden, aber die Situation bleibt angespannt», – heißt es in der Veröffentlichung im Telegramm-Kanal der Vertretung.

Die Vertretung stellte fest, dass «das rücksichtslose Vorgehen der Ukraine nicht nur die russische Atomanlage bedroht, sondern auch die gesamte globale Nuklearindustrie gefährdet».“

09.08.2024

TASS, russisches Nachrichtenportal, Moskau:   

СПЧ призвала международные организации оценить действия ВСУ в Курской области [Der Menschenrechtsrat forderte internationale Organisationen auf, das Vorgehen der Streitkräfte der Ukraine in der Region Kursk zu bewerten], 09.08.2024

https://tass.ru/politika/21570827

„Die Mitglieder der Menschenrechtskommission für internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte forderten die internationalen Menschenrechtsorganisationen und humanitären Organisationen, das Vorgehen der Streitkräfte der Ukraine auf dem Territorium der russischen Region Kursk streng zu bewerten. […]

Der Menschenrechtsrat ist besonders besorgt darüber, dass eines der Ziele der ukrainischen Invasion das AKW Kursk gewesen sein könnte. «In der Tat hätte eine technologisch hoch gefährliche Anlage das Ziel eines Angriffs der ukrainischen Streitkräfte und Gegenstand einer nuklearen Erpressung durch die ukrainische Führung werden können. Eine Erpressung, die sich nicht nur an die russische Führung, sondern auch an Europa, ja an die ganze Welt gerichtet hätte. Um neue Bedrohungen dieser Art ernst zu nehmen, genügt es, sich an die Raketen- und Artillerieangriffe des ukrainischen Militärs auf das AKW Saporischschja und die Äußerungen des offiziellen Kiews über die Möglichkeit der Herstellung und des Einsatzes einer so genannten schmutzigen Bombe zu erinnern», heißt es in der Erklärung.“

09.08.2024

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Erklärung des Generaldirektors der IAEO zu den Entwicklungen in der Russischen Föderation, 09.08.2024

https://www.iaea.org/newscenter/statements/iaea-director-general-statement-on-developments-in-the-russian-federation

„Die IAEA hat die Situation bezüglich der gemeldeten militärischen Aktivitäten in der Nähe des AKW Kursk beobachtet. 

Dieses AKW verfügt über sechs Blöcke von zwei verschiedenen Reaktortypen […].

Angesichts der Berichten zufolge erheblichen militärischen Aktivitäten möchte ich alle Parteien an die sieben unverzichtbaren Säulen für die Gewährleistung der nuklearen Sicherheit und Sicherung während eines bewaffneten Konflikts erinnern. Darüber hinaus möchte ich die fünf konkreten Grundsätze zur Gewährleistung der nuklearen Sicherheit und Sicherung hervorheben, die für das AKW Saporischschja im Zusammenhang mit dem derzeitigen Konflikt zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine aufgestellt wurden und die auch in dieser Situation gelten. Dazu gehört u.a. das Gebot, die physische Unversehrtheit eines Kernkraftwerks zu gewährleisten. Dies gilt unabhängig davon, wo sich ein AKW befindet.

An dieser Stelle möchte ich an alle Seiten appellieren, ein Höchstmaß an Zurückhaltung walten zu lassen, um einen nuklearen Unfall mit möglichen schweren radiologischen Folgen zu vermeiden. […]“

11.03.2024

RIA Novosti, Moskau:     

Ульянов сообщил о регулярных попытках Украины ударить по российским АЭС [Uljanow berichtete über die regelmäßigen Versuche der Ukraine, russische Atomkraftwerke anzugreifen], 11.03.2024, https://ria.ru/20240311/aes-1932331449.html.

„[…] Die Ukraine versuche regelmäßig, russische Atomkraftwerke anzugreifen, sagte Michail Uljanow, der Vertreter der Russischen Föderation bei internationalen Organisationen in Wien [Internationale Atomenergiebehörde IAEA, S.R.], in der Sendung Russland 24.

«Die Ukraine versucht regelmäßig, russische Atomkraftwerke anzugreifen. Vor allem auf Kursk, auf die Stadt Kurtschatow, Trabantenstadt (des Kernkraftwerks Kursk – Anm. d. Red.), das ist ihr Kernkraftwerk. Auf Stromleitungen», sagte Uljanow.

Im November letzten Jahres startet Kiew einen Drohnenangriff auf Energodar, um die Gefahr einer menschengemachten Katastrophe im AKW Saporischschja zu schaffen und die Rotation der IAEA-Mitarbeiter zu stören, teilte das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation mit. Verteidigungsminister der Russischen Föderation Sergej Schoigu berichtete, dass das Kiewer Regime versucht, den Anschein einer drohenden nuklearen Katastrophe zu erwecken. Die Internationale Atomenergiebehörde [IAEA] hat wiederholt auf die Notwendigkeit hingewiesen, eine Sicherheitszone um das Kernkraftwerk zu schaffen.“

28.10.2023

RIA Novosti, Moskau:     

БПЛА, атаковавший Курскую АЭС 26 октября, врезался в склад ядерных отходов [Die Drohne, die am 26. Oktober das Kernkraftwerk Kursk angegriffen hatte, stürzte in ein Atommülllager], 28.10.2023, https://ria.ru/20231028/bespilotnik-1905827067.html.

„[…] Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa:
«Eines der mit Sprengstoff gefüllten UAVs stürzte in ein Atommülllager und beschädigte dessen Wände. Zwei weitere fielen auf den Komplex der Verwaltungsgebäude des Bahnhofs. Nach vorläufigen Daten verwendeten die unbemannten Luftfahrzeuge, die für den Angriff auf das Atomkraftwerk verwendet wurden, Komponenten, die von westlichen Ländern geliefert wurden», sagte Sacharowa.

Ihrer Meinung nach beweise dies, dass es für das Kiewer Regime keine Einschränkungen bis hin zu nuklearen Terrorakten gebe. Die Folge dieses Überfalls hätte eine umfassende nukleare Katastrophe sein können, die das Territorium vieler Länder in Mitleidenschaft gezogen hätte.“

27.10.2023

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 191 – Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 27.10.2023, https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-191-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben die Schäden bewertet, die durch die starken Explosionen in dieser Woche in der Nähe des ukrainischen Kernkraftwerks Chmelnizki (KKW) verursacht wurden, wobei sie 26 zerbrochene Fenster beobachtet haben, aber keine Auswirkungen auf die nukleare Sicherheit auf dem Gelände gemeldet haben, sagte Generaldirektor Rafael Mariano Grossi heute. […].

Unabhängig davon sind der IAEA russische Berichte über drei Drohnen bekannt, die in einem Gebiet in der Nähe des Kernkraftwerks Kursk (KuNPP) im Süden der Russischen Föderation identifiziert wurden, von denen eine explodierte und die Fassade des Gebäudes, in dem abgebrannter Kernbrennstoff gelagert wird, leicht beschädigte. Es wird berichtet, dass es keine Verletzten gab und die Strahlungswerte am Standort des KuNPP die festgelegten Normen nicht überschreiten.

«Die Ereignisse dieser Woche zeigen, dass die nukleare Sicherheit potenziell prekär bleibt, nicht nur im Kernkraftwerk Saporischschja. Die IAEA wird weiterhin in den ukrainischen Nuklearanlagen präsent sein, um die Entwicklungen zu beobachten und die Welt darüber zu informieren. Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um einen nuklearen Unfall während des militärischen Konflikts zu verhindern“, sagte Generaldirektor Grossi.“

27.10.2023

UNIAN, unabhängige ukrainische Nachrichtenagentur, Kiew, unian.ua

У Росії поскаржилися на атаку безпілотників на Курську АЕС [Russland beschwerte sich über den Drohnenangriff auf das Kernkraftwerk Kursk], 27.10.2023.

https://www.unian.ua/russianworld/u-rosiji-poskarzhilisya-na-ataku-bezpilotnikiv-na-kursku-aes-12437568.html

„Drei nicht identifizierte Drohnen des Typs „Flugzeug“ sollen am Abend des 26. Oktober das Atomkraftwerk Kursk in Russland angegriffen haben. Eine der Drohnen „explodierte“ in der Nähe eines Lagerhauses mit Atommüll.

Wie UNIAN bereits berichtete, sprach das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation über das angebliche Abfangen von zwei Drohnen über dem Territorium der Region Kursk am Abend des 26. Oktober mit einer Differenz von mehreren Stunden.

Bemerkenswert ist, dass die Erklärungen über den angeblichen Angriff ukrainischer UAVs [der ukrainischen Armee] auf das AKW Kursk am Tag nach dem russischen Angriff in der Nähe des [ukrainischne] AKWs Chmelnyzkyj erschienen, wodurch Fenster in den Verwaltungs- und Laborgebäuden des AKWs beschädigt wurden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies darauf hin, dass das AKW Chmelnyzkyj höchstwahrscheinlich Ziel russischer Drohnen war.“

11.10.2023

TASS, russisches Nachrichtenportal, Baku

Нарышкин: спецслужбы Запада готовят украинские ДРГ для атак на атомные объекты РФ Naryschkin: Westliche Geheimdienste bereiten ukrainische Sabotage- und Aufklärungsgruppen auf Angriffe auf russische Atomanlagen vor], 11.10.2023.

https://tass.ru/politika/18972895

„Westliche Geheimdienste bereiten ukrainische Sabotage- und Terrorgruppen (DRG) auf Angriffe auf Atomkraftwerke in Russland vor. Dies erklärte der Direktor des Auslandsgeheimdienstes der Russischen Föderation, Sergej Naryschkin, am Rande der 53. Sitzung des Rates der Leiter der Sicherheitsbehörden und Sonderdienste der GUS-Staaten vor Journalisten.“

Nachrichtenportal des russischen Unternehmens RBC, Moskau:     

Отключенный при сбое энергоблок Ростовской АЭС вывели на полную мощность [Der Reaktorblock des AKW Rostow, der wegen einer Störung abgeschaltet wurde, ist wieder in Betrieb genommen], 17.07.2024

https://www.rbc.ru/society/17/07/2024/669731859a79474e28745efa

„Der Ausfall des Betriebs des Blocks führte zu einem Kapazitätsmangel, wodurch in sieben Regionen Südrusslands Probleme bei der Stromversorgung beobachtet wurden. Jetzt arbeitet der Block mit voller Kapazität von 1 Tausend Megawatt. […]

Block 1 des AKW Rostow, der am 16. Juli aufgrund eines Fehlalarms abgeschaltet wurde, funktioniert wieder, berichtet Rosenergoatom. […]

Vor dem Hintergrund des Ausfalls des Kernkraftwerks Rostow wurden vorläufige Fahrpläne eingeführt, um den Verbrauch im Stromnetz Südrusslands um 1,5 GW zu begrenzen. Sie betrafen sieben Regionen: Neben der Region Rostow waren dies die Gebiete Krasnodar und Stawropol, Dagestan, Kabardino-Balkarien, Karatschai-Tscherkessien, Krim und Sewastopol. In Dagestan und im Gebiet Stawropol wurden die Beschränkungen der Stromversorgung am Abend und in der Nacht aufgehoben.“

GAZETA.RU, Jaroslava Stoltz,

Эксперт назвал последствия, которые могли бы наступить в случае теракта на Смоленской АЭС. Военный эксперт Никулин: Москва и Минск могли быть радиоактивно поражены в случае теракта на Смоленской АЭС [Ein Experte nannte die möglichen Folgen eines Terroranschlags auf das AKW Smolensk. Militärexperte Nikulin: Moskau und Minsk könnten im Falle eines Terroranschlags auf das AKW Smolensk radioaktiv verseucht werden], 

in: gazeta.ru, 10.7.2023, https://www.gazeta.ru/social/news/2023/07/10/20845472.shtml

„Der Versuch der Ukraine, das Kernkraftwerk Desnogorsk in der Region Smolensk anzugreifen, könnte sowohl Russland als auch Weißrussland ernsthaft schaden, sagte Igor Nikulin, ein ehemaliger UN-Experte für chemische und biologische Waffen, in einem Gespräch mit dem Public News Service.“

Vgl. die Berichte in: https://tass.ru/armiya-i-opk/18231495  und: https://www.pravda.com.ua/rus/news/2023/07/9/7410569/

09.07.2023

GAZETA.RU, Grigorij Plakutschew,

В Брянской области сбили две ракеты. Одна из них могла атаковать Смоленскую АЭС. Дмитрий Медведев не исключил ответного удара РФ по ядерным объектам Украины и Европы [In der Region Brjansk wurden zwei Raketen abgeschossen. Eine davon hätte das AKW Smolensk treffen können. Dmitri Medwedew schließt einen Vergeltungsschlag Russlands gegen Atomanlagen in der Ukraine und Europa nicht aus], 

in: gazeta.ru, 9.7.2023, https://www.gazeta.ru/politics/2023/07/09/17254694.shtml?updated

„Die AFU [Ukrainische Armee] hat am Sonntagnachmittag versucht, das AKW Smolensk und einen Militärflugplatz in der Region Kaluga mit Raketen anzugreifen, wie Mash berichtet. Eine der von der russischen Luftabwehr abgeschossenen Raketen schlug in einem Sägewerk im Dorf Bytosh ein, das Gebäude wurde vollständig zerstört, so der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomaz.“

Vgl. die Meldung Medwedew auf telegram vom 9.7.2023:

„Sollte sich der versuchte Angriff von NATO-Raketen auf das AKW Smolensk (Desnogorsk) bestätigen, muss das Szenario eines gleichzeitigen russischen Angriffs auf das  AKW Südukraine, das AKW Riwne und das AKW Chmelnizki sowie auf nukleare Einrichtungen in Osteuropa in Betracht gezogen werden. Es gibt nichts, wofür man sich schämen müsste.“

https://t.me/medvedev_telegram/352

22.6.2023

„Die AFU [Ukrainische Armee] hat am Sonntagnachmittag versucht, das AKW Smolensk und einen Militärflugplatz in der Region Kaluga mit Raketen anzugreifen, wie Mash berichtet. Eine der von der russischen Luftabwehr abgeschossenen Raketen schlug in einem Sägewerk im Dorf Bytosh ein, das Gebäude wurde vollständig zerstört, so der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomaz.“

Vgl. die Meldung Medwedew auf telegram vom 9.7.2023:

„Sollte sich der versuchte Angriff von NATO-Raketen auf das AKW Smolensk (Desnogorsk) bestätigen, muss das Szenario eines gleichzeitigen russischen Angriffs auf das  AKW Südukraine, das AKW Riwne und das AKW Chmelnizki sowie auf nukleare Einrichtungen in Osteuropa in Betracht gezogen werden. Es gibt nichts, wofür man sich schämen müsste.“

https://t.me/medvedev_telegram/352

Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, 

Росія розглядає сценарій теракту на Запорізькій АЕС з викидом радіації, світ повинен діяти – звернення Президента України [Russland erwägt ein Szenario für einen Terroranschlag auf das AKW Saporischschja mit Freisetzung von Strahlung, die Welt muss handeln], in: 

https://www.president.gov.ua/news/rosiya-rozglyadaye-scenarij-teraktu-na-zaporizkij-aes-z-viki-83737

„Wir haben gerade einen Bericht unseres Geheimdienstes und des Sicherheitsdienstes der Ukraine gehört. Zwei Punkte. Der russische Terroranschlag auf das Wasserkraftwerk von Kachowka, der stattgefunden hat. Und ein weiterer Terroranschlag auf das AKW Saporischschja, der leider von den russischen Besatzern vorbereitet wird. […]

Russland benutzt das AKW Saporischschja als ein Mittel für seine Offensive. Es hält die Anlage besetzt. Es nutzt es als Deckung für die Beschießung der Nachbarstädte. Es lagert dort Waffen und Militär.

Nun hat unser Geheimdienst Informationen erhalten, wonach Russland ein Szenario eines Terroranschlags auf das AKW Saporischschja erwägt. Ein Terroranschlag mit einer Strahlenfreisetzung. Sie haben alles dafür vorbereitet.“

Anmerkung: Seit dem 10.7.2022 versuchen ukrainische Streitkräfte, das AKW gewaltsam zurückzuerobern. Quellen ausführlich hierzu auf dieser Webseite, Dokumentation: Lage im AKW Saporischschja:  https://culture-politics.international/dokumentation/lage-im-akw-saporischschja/

Botschaft der Russischen Föderation in Deutschland, Aus der Sitzung der ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, Berlin, 10.10.2022

https://russische-botschaft.ru/de/2022/10/10/aus-der-sitzung-der-staendigen-mitglieder-des-sicherheitsrats-der-russischen-foederation/

„Darüber hinaus haben die ukrainischen Geheimdienste [seit Mitte August 2022] bereits drei Terroranschläge auf das AKW Kursk in Russland verübt, indem sie Hochspannungsleitungen des Atomkraftwerkes in die Luft spreng-ten. Infolge des dritten Anschlags dieser Art wurden gleich drei dieser Leitungen beschädigt. […]. Es gab jedoch einige weitere Terroranschläge und versuchte Verbrechen gegen die Energie- und Gasleitungsinfrastruktur unseres Landes, einschließlich des Versuchs, einen der Abschnitte der „Turk Stream“-Pipeline zu sprengen.“

24.08.2022

Treffen Rosatom und Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), Istanbul, 24.08.2022

Росатом, Глава Росатома А.Е. Лихачев встретился в Стамбуле с генеральным директором МАГАТЭ Р. Гросси [Rosatom, Rosatom-Chef A.E. Lichatschow traf sich in Istanbul mit IAEA-Generaldirektor R. Grossi], Moskau, 24.8.2022

rosatom.ru/journalist/news/glava-rosatoma-a-e-likhachev-vstretilsya-v-stambule-s-generalnym-direktorom-magate-r-grossi/?sphrase_id=3293336

„Am 24. August 2022 traf der Generaldirektor von ROSATOM, A.E. Lichatschow, in Istanbul mit dem Generaldirektor der IAEO, R. Grossi, zusammen. An dem Treffen nahmen auch A.V. Trembitskij, Leiter von Rostechnadzor, und M.I. Uljanovw, Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei internationalen Organisationen in Wien, teil.

Auf russischer Seite wurde der Schwerpunkt auf die vorrangigen Aufgaben gelegt, die Sicherheit der Kernanlagen in Russland und der Ukraine angesichts des unaufhörlichen Beschusses des AKW Saporischschja durch ukrainische bewaffnete Gruppen und der Sabotageaktionen gegen das AKW Kursk zu gewährleisten.“

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