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Doku • AKW Saporischschja 2025

IAEA AKW Saporischschja 1260 x 630

Quelle: 
The IAEA Support and Assistance Mission to Zaporizhzhya (ISAMZ) arrives at the Zaporizhzhya nuclear power plant in Ukraine, comprising IAEA nuclear safety, security, and safeguards staff, Photo credit: IAEA, Wikipedia, 02.09.2022, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:IAEA_Mission_to_Zaporizhzhya_(2022)_B.jpg.

Quelle unten: 
Bearbeitung der Karte von Zaiar, Каскад днепровских ГЭС и водохранилищ [Die Kaskade von Dnjepr-Wasserkraftwerken und Stauseen], russischsprachige Karte auf der ukrainischen Website von Wikipedia, 11.3.2015, Dnipro reservoir – Днепровский каскад ГЭС — Википедия (wikipedia.org). Übersetzung der Legende und Ergänzungen in lila/roter Schrift: S.Riedel.

habilitierte Politikwissenschaftlerin, Slavistin und Islamwissenschaftlerin (Vita), Gründerin/Herausgeberin der wissenschaftlichen Online-Zeitschrift: FPK/CPI:

Die zitierten ukrainische, russischen, englischen u.a. Texte wurden von der Autorin dieser Website übersetzt (d.h. nicht vom Urheber authentifiziert). Die bibliographischen Angaben sind mit der zitierten Quelle verlinkt und somit überprüfbar. Die slawischen Namen wurden eingedeutscht (keine wissenschaftliche Transliteration).

Berlin, Deutschland

Anmerkung:
Die Karte rechts zeigt die geographische Lage des AKW Saporischchja am Ufer des Dnipro. Es liegt ca. 50 km südwestlich vom Wasserkraftwerk Dnipro (vgl. Doku auf dieser Website), das am 22.3.2024 von russischen Streitkräften bombardiert wurde. Ca. 80 km flußabwärts des Dnipro liegt der Kachowka-Staudamm (vgl. Doku auf dieser Website), der am 6.6.2023 zerstört wurde. In diesem Fall beschuldigen sich Russland und die Ukraine gegenseitig der Täterschaft.

Dnipro reservoir 1260 x 630 de

Russische Föderation, Region Saporozhskaja:  AKW Saporozhskaja: https://znpp.ru/

Telegrammkanal der Verwaltung des AKW Saporischschja: https://t.me/znppofficial/

RIA NOVOSTI:  https://ria.ru/organization Zaporozhskaja_AEHS/ (seit 2024 nicht mehr täglich in Deutschland erreichbar, weitere Quelle: TASS, https://tass.ru/, Suchbutton: Website unten linke Seite)

SNRIU – Atomaufsichtsbehörde der Ukraine: https://snriu.gov.ua

ENERGOATOM, Staatliches Unternehmen der Ukraine für Nuklearenergie: https://www.energoatom.com.ua/index.html [die Website wurde erneuert; die alte Website ist weiterin mit aktuellen Meldungen zugänglich: https://old.energoatom.com.ua/news-links.html]

IAEA – Internationale Atomaufsichtsbehörde: https://www.iaea.org/

UN-SICHERHEITSRAT – Presse: https://press.un.org/en/content/security-council

Anmerkung: Die markierten Textstellen in den zitierten Quellen sind eigene Hervorhebungen.

Historischer Rückblick: Die Blankoscheck-Diplomatie des Deutschen Kaiserreichs im Juli 1914:

„Die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 war das Signal für eine Risikopolitik, für den stellenweise dilettantisch vorgetragenen Versuch Deutschlands und Österreich-Ungarns, ihre außenpolitische Lage dauerhaft zu verbessern. Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg kalkulierte dabei ganz bewusst den Ausbruch eines großen Krieges mit ein. Objektiv gesehen gab es keinerlei Notwendigkeit für einen Waffengang. Heute wissen wir, dass keine Großmacht im Sommer 1914 wirklich um ihre Existenz bangen musste. Maßgeblich war freilich die subjektive Wahrnehmung der politischen Entscheidungsträger. Und die waren davon überzeugt, auf die militärische Karte setzen zu können, ja zu müssen. Damit war der Kriegsausbruch keine zwangsläufige, aber doch eine sehr wahrscheinliche Folge der damaligen Konstellation.“

Quelle:  Sönke Neitzel, 2011, Telegramm des österreichisch-ungarischen Botschafters in Berlin an Außenminister Leopold Graf Berchtold („Blankoscheck“), vgl. www.1000dokumente.de.

Kommentar [S.R.]: Die Blankoscheck-Diplomatie der deutschen Bundesregierung seit 2022:

Nach den USA liegt Deutschland bei den Militärhilfen an die Ukraine auf Platz Zwei der Unterstützerstaaten (ifw.kiel.de, 16.2.2024). Während Berlin die Ukraine ohne Vorbehalte oder Konditionen unterstützt, verfolgt die amerikanische Außenpolitik mit ihren Waffenlieferungen eigene ökonomische Interessen. Führende Energieunternehmen der USA haben während des Krieges langjährige Verträge mit der Ukraine geschlossen (siehe unten). Deutschland bleibt dagegen nur der Geldgeber für einen Krieg, den die Ukraine und das NATO-Bündnis militärisch nicht gewinnen kann.

Aus dem Verteidigungskrieg ist längst ein Angriffskrieg zur Rückeroberung verlorener Gebiete geworden. Seit März 2024 verlagern sich die Kämpfe in angrenzende russische Gebiete, wodurch neben dem ukrainischen AKW Saporischschja nun auch die russischen AKWs in Kursk (bereits seit 2022) und Smolensk ins Visier gezielter Luftschläge geraten. Die Spirale einer nuklearen Eskalation dreht sich immer weiter. Unabhängig davon, wer den Krieg begonnen hat, stehen AKWs unter dem Schutz des Völkerrechts. Auch im Verteidigungsfall dürfen sie nicht militärisch bedroht und schon gar nicht zurückerobert werden.

Diese Dokumentation beschränkt sich auf die Ereignisse um das AKW Saporischschja, das gleich zu Kriegsbeginn von Russland okkupiert worden war. Seit Juli 2022 wollen es die ukrainische Streitkräfte gewaltsam wieder unter ihre Kontrolle bringen, mit Wissen und Unterstützung der NATO-Mitglieder. So wird im Falle eines Nuklearunfalls auch Deutschland zur Verantwortung für Folgeschäden einer radiologischen Kontamination gezogen. Über diese Risiken werden die Bürger in völliger Unwissenheit gehalten. Dieser Beitrag möchte u.a. darüber aufklären:

1. Während Deutschland in Jahre 2023 den letzten AKW-Reaktor vom Netz genommen hat, unterstützt die derzeitige Bundesregierung den energiepolitischen Kurs der Ukraine: Sie will zu einem weltweit führenden Produzenten von Atomstrom werden. Davon profitieren an erster Stelle US-amerikanische und kanadische Energieunternehmen. Deutschland stellt nur die Kredite zur Verfügung, die es je nach Ausgang des Kriegs nicht zurückbekommt. 

2. Deutschland hat seine Ukraine-Hilfen an keinerlei Konditionalitäten geknüpft, etwa an die Bereitschaft für Friedensverhandlungen. Sie sind ein Blankoscheck für Kiews militärische Offensive zur Rückeroberung der Krim (seit 2014 von Russland okkupiert) und der vier ukrainischen Regionen (okkupiert seit 2022). Aus der anfänglichen Verteidigung der Ukraine ist längst ein Angriffskrieg gegen die Atommacht Russland geworden. 

3. Die nukleare Dimension des Ukraine-Kriegs zeigt sich im Stellungskrieg um das ukrainische AKW Saporisischja. Nach ersten Versuchen Kiews, das von Russland okkupierte AKW zurückzuerobern (zwischen Juli und September 2022), und dem Stillhalten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA annektierte Moskau auch die Region Saporischschja und stellte sie unter sein atomares Schutzschild. Einen durch westliche Granaten bzw. Drohnen ausgelösten Atomunfall wird es mit einem Atomschlag beantworten. Die Ukraine setzt mit Unterstützung von NATO-Staaten ihre Angriffe auf das AKW Saporischschja fort, denen auch die dort stationierte IAEA-Mission ausgesetzt ist (10.12.2024).

4. Dadurch bekommt die Debatte um eine Lieferung von TAURUS-Raketen eine andere Bedeutung. Es sind Angriffswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern, die Ziele in Russland ansteuern können, so dass die Gefahr eines atomaren Schlagabtauschs wächst. An dessen Vorbereitungen wäre Deutschland unmittelbar beteiligt. Es würde ein drittes Mal in einem Jahrhundert einen Weltkrieg auslösen. Schon jetzt verletzt es aus russischer Sicht den Vertrag zur Wiedervereinigung (Zwei-plus-Vier-Vertrag, 1990, vgl. Riedel 2024/1). Berlin setzt also Deutschlands Souveränität aufs Spiel. Es kopiert die Blankoscheck-Diplomatie des Deutschen Kaiserreichs, die in den Ersten Weltkrieg führte.

5. Die deutschen Bürger werden über diese Risiken und den Preis einer konditionslosen „Solidarität“ mit der Ukraine in völliger Unwissenheit gehalten. Es ist Zeit, dass darüber öffentlich diskutiert wird. Diese Dokumentation möchte zur Aufklärung beitragen. Denn für eine Fortsetzung der Eskalationspolitik gibt es keine rationalen Gründe, sondern nur partielle Interessen unverantwortlicher „Eliten“. Umso mehr ist es Zeit für Friedensverhandlungen. Jede Seite sollte zu Kompromissen bereit sein (vgl. in dieser Dokumentation: Doku – Internationale Friedensinitiativen und Thema im Fokus 2024/2: Friedensangebote an die Ukraine.

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 277 – Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 20.02.2025

https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-277-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„Bei der jüngsten Störung, die die Zuverlässigkeit der Stromversorgung aus dem Netz beeinträchtigte, wurde am 11. Februar die einzige 330 Kilovolt (kV) Notstromleitung abgeschaltet und ist noch nicht vollständig wiederhergestellt. Damit ist Europas größtes KKW vollständig von seiner einzigen verbliebenen 750-kV-Leitung abhängig. Vor dem Konflikt standen dort insgesamt 10 Stromleitungen – sechs 750-kV- und vier 330-kV-Leitungen – zur Verfügung.

«Das AKW Saporischschja benötigt nach wie vor eine zuverlässige Stromversorgung für Kühlzwecke, obwohl seine sechs Reaktoren seit mehr als zwei Jahren abgeschaltet sind», sagte [IAEA-] GeneraldirektIor Grossi. «Die Verwundbarkeit der externen Machtsituation ist nach wie vor eine tiefe Quelle der Besorgnis über die nukleare Sicherheit.» […]

Das IAEA-Team vor Ort hörte am 12. Februar eine Explosion in der Nähe des Kernkraftwerks, die mit unbestätigten Berichten über einen Drohnenangriff etwa 300 Meter vom Standort entfernt zusammenfiel. Das Team hat in der vergangenen Woche immer wieder täglich andere Explosionen in unterschiedlichen Entfernungen vom Kernkraftwerk gehört. Es wurden keine Schäden an der Website gemeldet.“

TASS, russische Nachrichtenagentur, Berlin

Посольство РФ обвинило Вену в замалчивании ударов ВСУ по ЗАЭС [Die russische Botschaft wirft Wien vor, die Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf das AKW Saporischschja zu vertuschen], 15.02.2025

https://tass.ru/politika/23147253

„Das österreichische Außenministerium verbreitet bewusst ukrainische Falschmeldungen, einschließlich derjenigen über den Zwischenfall im Kernkraftwerk Tschernobyl, verschweigt aber Informationen über die Angriffe der ukrainischen Streitkräfte (AFU) auf das AKW Saporischschja (ZNPP), so die russische Botschaft in Wien. […] 

«Ohne viel nachzudenken, wurde die Verantwortung für den Angriff Russland zugeschoben», heißt es im Telegrammkanal der russischen Botschaft.

Die russische diplomatische Vertretung betonte, dass die täglichen ukrainischen Angriffe auf das AKW, die von den Beobachtern der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aufgezeichnet wurden, für die österreichischen Diplomaten «von geringem Interesse» seien. «Das ist alles, was man über die Glaubwürdigkeit des österreichischen Außenministeriums und die angebliche Neutralität Wiens wissen muss», sagte die Botschaft.“

14.02.2025

TASS, russische Nachrichtenagentur, Moskau

МИД РФ назвал атомные технологии в руках Зеленского угрозой мировой безопасности [Das russische Außenministerium bezeichnet die Kerntechnik in den Händen von Selenskyj als Bedrohung für die weltweite Sicherheit], 14.02.2025

https://tass.ru/politika/23144735

„Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, wies darauf hin, dass in der Nacht zum 14. Februar die Nachrichtensender über eine weitere Provokation des Kiewer Regimes berichteten, die diesmal das Kernkraftwerk Tschernobyl zum Ziel hatte. […]

Sacharowa betonte, dass diese Provokation [der ukrainischen Streitkräfte] «ein weiterer und wahrscheinlich nicht der letzte Schritt der Banderiten ist, der darauf abzielt, die nukleare und physische nukleare Sicherheit zu untergraben«. «Zu solchen Aktionen gehören: ein Anschlag auf den Kühlturm des AKW Saporischschja (ZNPP) am 11.08.2024, die von den Ukrainern zugegebene Ermordung des Leiters des Passbüros des ZNPP, A. Yu. Korotkij am 04.10.2024, der Angriff auf die Fahrzeuge des russischen Militärs und der Mitarbeiter des IAEA-Sekretariats während der Rotation im AKW Saporischschja am 10.12.2024, die Verhinderung von zwei Rotationen von Spezialisten des IAEA-Sekretariats im AKW Saporischschja am 5. und 12.02. wobei am 12.2. Artillerie, Mörser und Drohnen eingesetzt wurden), der Artilleriebeschuss der offenen Schaltanlage des AKW Saporischschja am späten Abend des 13.12.2025», zählte sie auf. – All dies könne man nicht als Unfälle oder Fehler abtun.“

14.02.2025

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 275 – Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 14.02.2025

https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-275-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„Kurz nach der jüngsten Zunahme der militärischen Aktivitäten in der Nähe des ukrainischen AKWs Saporischschja (ZNPP) sagte Generaldirektor Grossi, dies zeige einmal mehr, dass die nukleare Sicherheit ständig bedroht bleibe, solange der Konflikt andauert.

«Es gibt keinen Grund zur Selbstzufriedenheit, und die IAEA bleibt in höchster Alarmbereitschaft», sagte er. «Ich rufe erneut zu maximaler militärischer Zurückhaltung in der Nähe der ukrainischen Atomanlagen auf.»“

Anmerkung: Am diesem Tag soll es laut IAEA und der Ukraine Dronenangriffe auf das stillgelegte AKW Tschernobyl gegeben haben, vgl. Doku • Kiews Atomwirtschaft – AKW Tschernobyl auf dieser Website.

13.02.2025

TASS, russische Nachrichtenagentur, Moskau

Что известно о срыве ротации экспертов МАГАТЭ на Запорожской АЭС [Was ist über die Unterbrechung der Rotation der IAEA-Experten im KKW Saporischschja bekannt?], 13.02.2025

https://tass.ru/proisshestviya/23126641

„Rotation gescheitert

  • Die geplante Rotation von Experten des IAEA-Sekretariats im Kernkraftwerk Saporischschja, die aufgrund des Verschuldens der Ukraine vom 5. auf den 12. Februar verschoben wurde, ist erneut gescheitert, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.
  • Ihr zufolge wurde der Konvoi mit russischen Militär- und IAEA-Experten bei dem Versuch, das AKW Saporischschja zu verlassen, von Drohnenangriffen und Mörserfeuer getroffen.
  • Die Experten seien nach der ukrainischen Provokation dank der russischen Soldaten in Sicherheit, sagte der Gouverneur der Region Saporischschja, Jewgenij Balizkij.
  • Die in das AKW Saporischschja zurückgekehrten Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) erfüllen weiterhin die Aufgaben der Überwachung und Bewertung des Sicherheitszustands der Anlage, bis die Rotation wieder aufgenommen wird, sagte die Kommunikationsdirektorin Jewgenija Jaschina.
  • Ihr zufolge sind die Fahrzeuge, in denen sie sich während der von Kiew unterbrochenen Rotation befanden, nicht beschädigt.“

12.02.2025

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 274 – Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 12.02.2025

https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-274-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„Die heute geplante Rotation des Teams der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), das derzeit im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja (ZNPP) stationiert ist, wurde aufgrund der intensiven militärischen Aktivitäten in der Region abgesagt, sagte Generaldirektor Rafael Mariano Grossi.

Trotz schriftlicher Zusicherungen von beiden Seiten, dass die geplante Rotation sicher stattfinden könne, erwies sich die Situation als zu gefährlich für die Teams, um weiterzumachen, und die Mission wurde abgebrochen.“

07.02.2025

RIA Novosti, russisches Nachrichtenportal, Moskau, 07.02.2025

Лихачев заявил о росте риска атак ВСУ на ЗАЭС [Lichatschow sagte, das Risiko von Angriffen der ukrainischen Streitkräfte auf das AKW Saporischschja steige]

https://ria.ru/20250207/zaes-1997948736.html?in=t

„Das Risiko von Angriffen verschiedener Art auf das AKW Saporischschja durch ukrainische Truppen nimmt zu, sagte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow.
«Meiner Meinung nach steigt das Risiko von Angriffen durch die AFU [ukrainischen Streitkräfte]. Wir sehen dies sowohl an der Zahl der abgeschossenen Drohnen und Raketen als auch an der Zahl der Artillerieangriffe auf das Gebiet, das praktisch an das KKW angrenzt, und das gibt Anlass zur Sorge», sagte er nach Gesprächen mit IAEO-Chef Rafael Grossi in Moskau.
Außerdem stehe das Personal des Kernkraftwerks unter Druck, und es gebe weiterhin Drohungen mit Terroranschlägen.
«All dies verstößt natürlich gegen die Sicherheitsgrundsätze der IAEA», betonte Lichatschow..“

06.02.2025

RIA Novosti, russisches Nachrichtenportal, Simferopol, 06.02.2025

Рогов назвал слова Зеленского о ЗАЭС ахинеей [Rogow bezeichnete Selenskyjs Äußerungen über das AKW Saporischschja als Unsinn]

https://ria.ru/20250206/zaes-1997681926.html

„Die Erklärung von Wolodymyr Selenskyj über den Zustand des AKW Saporischschja sei Unsinn, sagte Wladimir Rogow, Vorsitzender der Kommission der Öffentlichen Kammer der Russischen Föderation für Souveränität und Ko-Vorsitzender des Koordinierungsrates für die Integration neuer Regionen. […]

Ihm zufolge verbesserten sich das Niveau und die Qualifikationen der Mitarbeiter des AKWs ständig. […]

«Auch wenn das AKW wegen der Gefahr des Beschusses durch die AFU [ukrainischen Streitkräfte] noch keinen Strom erzeugt, ist es in einem viel besseren Zustand als zu der Zeit, als es unter ukrainischer Kontrolle war. Die Kiewer Behörden haben alles aus dem Kernkraftwerk herausgepresst, ohne in seine Reparatur, Modernisierung und Entwicklung zu investieren», sagte Rogow.“

06.02.2025

ENERGOATOM, das staatliche Unternehmen der Ukraine für Nuklearenergie [uk. Державне підприємство «Національна атомна енергогенеруюча компанія „Енергоатом“]:     

ЗАЕС має бути повернена під контроль України [Das AKW Saporischschja sollte wieder unter ukrainische Kontrolle gestellt werden], 06.02.2025 

https://energoatom.com.ua/news/zaes-maje-buti-povernena-pid-kontrol-ukrayini

„Dies betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen mit IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Während der Veranstaltung, an der auch der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko und der Leiter von Energoatom Petro Kotin teilnahmen, betonte Wolodymyr Zelenskyy, wie wichtig es sei, das AKW wieder unter ukrainische Kontrolle zu bringen, und lud die Partner zur Zusammenarbeit im Energiesektor ein.“

Anmerkung: Zu dem Treffen mit dem Leiter IAEA, Rafel Grossi gibt es eine Mitteilung des ukrainischen Präsidenten. Darin heißt es u.a.: 

„Während des Treffens erörterten die Parteien ausführlich die Situation im Kernkraftwerk Saporischschja. Das Staatsoberhaupt betonte, wie wichtig es sei, das KKW wieder unter die Kontrolle der Ukraine zu bringen, und lud die Partner zur Zusammenarbeit im Energiesektor ein.


«Wir laden unsere Partner ein, mit uns in dieser Richtung zusammenzuarbeiten – es ist für beide Seiten vorteilhaft, es ist Energie, die Europa viel stärker und unsere Beziehungen zu Amerika viel vorteilhafter machen wird», so der Präsident.“

https://www.president.gov.ua/news/prezident-obgovoriv-iz-generalnim-direktorom-magate-energeti-95853

06.02.2025

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 273 – Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 06.02.2025

https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-273-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„Im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja hörte das Team an den meisten Tagen mehrere Explosionen, einige davon in unmittelbarer Nähe der Anlage. Es gab keine Berichte über Schäden auf dem Gelände.

Nachdem die einzige verfügbare 750-kV-Stromleitung des KKW Zaporizhzhya am 29. Januar abgeschaltet worden war, wurde sie am 1. Februar wieder in Betrieb genommen. Damit stehen dem Standort wieder zwei externe Stromleitungen zur Verfügung – darunter eine 330-kV-Leitung -, während es vor dem Konflikt insgesamt zehn waren.“

30.01.2025

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 272 – Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 30.01.2025

https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-272-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„«Solange dieser schreckliche Krieg andauert, wird die IAEA präsent und aktiv bleiben und sich darauf konzentrieren, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die nukleare Sicherheit unter extrem schwierigen Umständen zu unterstützen. Da die Gesamtlage nach wie vor prekär und fragil ist, bleibt unsere Arbeit dort von entscheidender Bedeutung», sagte Generaldirektor Grossi im Vorfeld des Besuchs in der ukrainischen Hauptstadt am 4. Februar.

In der vergangenen Woche haben die IAEO-Teams, die in den ukrainischen Kernkraftwerken anwesend sind, weiterhin über die anhaltenden Risiken berichtet, denen die Anlagen ausgesetzt sind, mit zahlreichen Hinweisen auf militärische Aktivitäten in der Nähe der Standorte.

Im Kernkraftwerk Saporischschja (ZNPP) hörte das IAEO-Team täglich Explosionen, die von außerhalb des Kraftwerks kamen, darunter heute Morgen mehrere Explosionen aus nächster Nähe. An der Anlage selbst wurden keine Schäden gemeldet.

Die einzige verbleibende 750-Kilovolt-Stromleitung (kV) des ZNPP wurde am Mittwoch aufgrund der Aktivierung eines Schutzsystems abgeschaltet, wodurch der Standort erneut von seiner einzigen verbliebenen 330-kV-Notstromleitung für den Strom abhängig ist, den er für die Reaktorkühlung und andere wichtige nukleare Sicherheitsfunktionen benötigt.“

23.01.2025

RIA Novosti, russisches Nachrichtenportal, Moskau, 23.01.2025

Врио главы Энергодара назвал атаки ВСУ на город терактом [Der amtierende Chef von Energodar bezeichnete die Angriffe der Streitkräfte der Ukraine auf die Stadt als Terroranschlag]

https://ria.ru/20250123/energodar-1995056917.html

„Der amtierende Leiter der Satellitenstadt des Kernkraftwerks Saporoschje, Energodar, Maxim Puchow, bezeichnete in einem Interview mit RIA Novosti die Angriffe der ukrainischen Truppen auf die Stadt als terroristischen Akt gegen Zivilisten.

Die Streitkräfte der Ukraine haben Energodar am Mittwoch mit Hilfe von mindestens vier Drohnen angegriffen, es gab keine Opfer oder Zerstörungen. Es ist nicht das erste Mal, dass die ukrainische Seite die Stadt mit Drohnen angreift und beschoss.“

23.01.2025

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 271– Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 23.01.2025

https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-271-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„Das Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), das im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja (ZNPP) stationiert ist, hat in der vergangenen Woche häufige Explosionen von außerhalb des Standorts gehört, was die anhaltenden Gefahren für die nukleare Sicherheit während des militärischen Konflikts weiter unterstreicht, sagte Generaldirektor Rafael Mariano Grossi heute.

Das Team berichtete, dass es in den letzten Tagen mehrere Fälle solcher militärischer Aktivitäten in unterschiedlichen Entfernungen vom ZNPP gehört habe. An der Anlage selbst wurden keine Schäden gemeldet. Obwohl das Geräusch von Militäraktionen in der Nähe seit der Einrichtung einer kontinuierlichen Präsenz der IAEO im September 2022 auf dem Kernkraftwerk an der Tagesordnung ist, ist es in den letzten Wochen praktisch täglich passiert.“

15.01.2025

RIA Novosti, russisches Nachrichtenportal, Moskau, 15.01.2025

Санкции США против Запорожской АЭС не скажутся на ее работе [Die US-Sanktionen gegen das Kernkraftwerk Saporischschja werden dessen Betrieb nicht beeinträchtigen]

https://ria.ru/20250115/aes-1993902734.html

„Die von den Vereinigten Staaten verhängten Sanktionen gegen das AKW Saporischschja werden dessen Arbeit nicht beeinträchtigen, sagte Jevgenia Jaschina, Kommunikationsdirektorin des Kernkraftwerks, gegenüber RIA Novosti.“

06.01.2025

RIA Novosti, russisches Nachrichtenportal, Moskau, 06.01.2025

МИД призвал мир к реакции на атаки Киева на объекты ядерной инфраструктуры [Das Außenministerium appelliert an die Welt, auf die Angriffe Kiews auf nukleare Infrastruktureinrichtungen zu reagieren], 06.01.2025

https://ria.ru/20250106/mid-1992683303.html

„Moskau fordert die internationale Gemeinschaft, einschließlich der IAEA, auf, die Angriffe Kiews auf Energodar und das AKW Saporischschja zu verurteilen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa.“

Anmerkung: IAEA-Generaldirektor Grossi. hatte tags zuvor die Angriffe verurteilt, ohne in diesem Fall die ukrainische Armee als Agressor zu nennen (siehe unten). 

05.01.2025

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 269– Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 05.01.2025

https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-269-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„Mitarbeiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) berichteten, dass sie heute laute Explosionen in der Nähe des ukrainischen AKWs Saporischschja gehört haben, die mit Berichten über einen Drohnenangriff auf das Ausbildungszentrum des Kraftwerks zusammenfielen, was eine weitere Bedrohung für die nukleare Sicherheit in Europas größtem Kernkraftwerk darstellt, so Generaldirektor Rafael Mariano Grossi. […] 

Das ISAMZ-Team berichtete, dass die Intensität der militärischen Aktivitäten in der Nähe des größten europäischen Kernkraftwerks – einschließlich mehrerer Explosionen in verschiedenen Entfernungen vom Standort – in den letzten 24 Stunden zugenommen hat. «Ein Angriff auf irgendein Atomkraftwerk ist völlig inakzeptabel», erklärte Generaldirektor Grossi.“

02.01.2025

Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

Update 268– Erklärung des Generaldirektors der IAEA zur Lage in der Ukraine, 02.01.2025

https://www.iaea.org/newscenter/pressreleases/update-268-iaea-director-general-statement-on-situation-in-ukraine

„Die jüngsten Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, darunter ein Großangriff am 25. Dezember, bei dem einige Reaktorblöcke der drei in Betrieb befindlichen Kraftwerke des Landes erneut für mehrere Stunden ihre Betriebsleistung drosseln mussten, haben die Stabilität des ukrainischen Stromnetzes verringert. Alle betroffenen Reaktorblöcke kehrten anschließend auf die volle Nennleistung zurück.

Während ihrer achttägigen Mission vom 16. bis 23. Dezember sammelten IAEA-Experten technische Informationen über sieben Umspannwerke, die für den sicheren Betrieb der ukrainischen AKWs Chmelnyzkyj, Riwne und Südukraine von entscheidender Bedeutung sind. […]

Das [IAEA]Team des AKWs [Saporischschja] berichtet weiterhin, dass es militärische Aktivitäten in der Nähe des Kraftwerks gehört hat. Das ISAMZ-Team berichtete, dass es in den letzten Tagen Explosionen in verschiedenen Entfernungen vom größten ukrainischen [von Russland besetzten] AKWs gehört habe. Dem Kernkraftwerk wurden keine Schäden gemeldet.“

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